Erste Schritte
Aller Anfang - ist (nicht) schwer. Für den Empfang von tieffliegenden Satelliten und der Raumstation ISS reicht bereits ein Handfunkgerät mit Stabantenne.
Zuerst solltest Du aber wissen, wann der gewünschte Satellit über Dein QTH fliegt. Ein Onlinetool der AMSAT-NA hilft Dir dabei, das herauszufinden. Und vielleicht versuchst Du es gleich einmal mit der Raumstation ISS, die relativ einfach zu hören ist. 145.800 oder 145.825 MHz FM sind die dazu zu verwendenden Frequenzen.
Mit dem Handfunkgerät wirst Du auch merken, dass sich vor allem im 2m-Band die Polarisation der Signale immer wieder ändert. Was dazu führt, hat HB9WDF in seinem Blog beschrieben.
Während auf 2m sich die Polarisationseffekte stark bemerkbar machen, ist es mit anwachsender Frequenz der Dopplereffekt. Die Frequenzveränderung eines bewegten Senders gegenüber dem Empfänger. Der Dopplereffekt ist wohl der Punkt, welcher viele Funkamateure vom Betrieb über tieffliegende Satelliten besonders abhält, da die Frequenz stets korrigiert werden muss. Doch gerade bei FM-Satelliten lässt sich das mit einem Trick gut kompensieren. Siehe dazu auch folgender Blogbeitrag von HB9WDF.
Wie überall im Amateurfunk ist erst einmal das Empfangen der Signale die grosse Herausforderung. Hat man den Empfang im Griff, geht es ans Senden. Hier muss man folgenden Punkt berücksichtigen: Ein Satellit im Weltraum lässt sich nicht reparieren. Wenn man mit zu hoher Leistung zum Satelliten sendet, weil man sich durch falsche Empfangseigenschaften zu schlecht zurückhört, wird dessen Energiehaushalt negativ beeinflusst und die Lebensdauer des Satelliten sinkt. Ja, auch dazu gibt es einen Blogbeitrag.
Obwohl es möglich ist und oft praktiziert wird, ist das Senden mit einer Stabantenne und Handfunkgerät eine Herausforderung, und bedarf etwas an Erfahrung. Einfacher geht es mit einer Arrow- oder Elk-Antenne. Bauanleitungen oder kommerzielle Produkte findet man dazu genügend im Netz.
Es geht auch mit Rundstrahlantenen
Wer es schon mal aus dem heimischen Shack versuchen möchte, kann auch erste Erfolge mit Rundstrahlantennen verzeichnen. Greift man auf die richtigen Modelle zurück, werden dadurch sogar die Polarisationseffekte minimiert.
Hat man die FM-Repeater-Satelliten erst einmal im Griff, wird es spannender über Satelliten mit Lineartransponder zu senden.
Einstieg mit QO-100
Ohne Polarisationseffekte und fast ohne Dopplereffekte wird man beim Betrieb über den geostationären Transponder QO-100 auf Es'hail-2 fündig. Die Herausforderung beim Betrieb über QO-100 liegt mehr darin, die notwendige Strahlungsleistung auf 13cm in Richtung zum Satelliten zu erzeugen und die Signale mit einem möglichst hohen Signal-Rauschabstand zu empfangen. Und nein - der Empfang über Web-SDR gilt nicht für eine erfolgreiche Zweiwegverbindung.. :-) Dieser ist jedoch gut, um ein Gefühl für den Betrieb über den Satelliten zu erhalten.
HB9RYZ hat eine Dokumentation zusammengestellt, die beispielhaft den Aufbau einer portablen QO-100 Station aufzeigt. Daraus lassen sich für den eigenen Geschmack Varianten ableiten, mit welcher man die für sich am besten geeignete Station erstellen kann.
Wir wünschen viel Erfolg bei den ersten Versuchen über Satellit QRV zu werden.